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Kontextuelle Intelligenz - das Geheimnis erfolgreicher Organisationen und Netzwerke (Interview Teil 3)

Quelle: Steffan Smettan, 2014

Kontextuelle Intelligenz beschreibt die Fähigkeit seine direkte Umgebung/Situation wahrzunehmen. Das gilt sowohl für Gruppenmitglieder von digitalen Teams, als auch für ganze Unternehmen, deren Kontext der Markt ist. Es ist daher wichtig Muster, Trends und Signale - auch wenn sie noch so schwach sind - im eigenen Umfeld zu erkennen und auf Beständigkeit zu analysieren. Sobald dies geschehen ist, kann man über persönliche Attraktivität (Personal Branding) Andere für sein Vorhaben gewinnen.

Ein Artikel von Reik Wetzig, Haydee Lopez, Jana Richter und Steffen Smettan.

Von hoher Priorität für jedes digital agierende Teammitglied ist die Einbettung in ein funktionierendes Netzwerk, welches sich unter den vorher erörterten Begebenheiten entwickeln konnte. Man kann behaupten, dass Netzwerke über die Zeit gewachsene Unternehmensstrukturen sind und in Zukunft erheblichen Einfluss auf die Organisationsformen von modernen Unternehmen haben werden. Ein Netzwerk besteht aus einer großen Community von Personen, die ein gemeinsames Interesse oder - im Unternehmensfall - eine gemeinsame Profession teilen. Führungskräfte können sich für Projekte im Netzwerk nach passenden Teammitgliedern umsehen, anschließend werden für einen bestimmten Zeitraum Teams gebildet. Aus diesem Wechsel aus verdichteter Teamarbeit und losem Netzwerk entsteht eine pulsierende Struktur, die ihre eigene Dynamik besitzt.

Netzwerkstrukturen sind - wie beim Pantoffeltierchen - fluide Kontexte, die nur auf Attraktivität reagieren. In diesem Zusammenhang ist Attraktivität mit Mehrwert gleichzusetzen. Ein Follower, im Sinne eines Interessenten, kann jederzeit die Verbindung im Netzwerk beenden, wenn der Kontext nicht mehr attraktiv ist. Sogar gestandene Führungskräfte stoßen an ihre Grenzen in diesen nicht linearen, komplexen Netzwerkstrukturen. “Sie müssen lernen ein Stück weit loszulassen und auf Attraktivität zu setzen.”, bestätigt Dr. Hildebrandt.

Was muss eine Organisation nun konkret unternehmen um ein stabiles soziales Netzwerk zu unterstützen? Sie muss erstens die physische Infrastruktur (“framework setting") für funktionierende Netzwerke schaffen - E-Mail und Telefon reichen heutzutage nicht mehr. Mitarbeiter müssen sich darauf verlassen können, dass ein Unternehmen ihnen gewisse Standarttools zur Zusammenarbeit zur Verfügung stellt, die auch global vorhanden sind.

Es muss des weiteren auf der zwischenmenschlichen Ebene beachtet werden, dass Gruppen innerhalb des Netzwerks global und nicht lokal agieren. Denn manchmal kann eine lokal “eingefahrene” Gruppe zwar sehr produktiv sein, jedoch hat eine außenstehende Person keine Chance, mit der “lokal verschworenen” Gruppe zu interagieren. “Local deconstruction” bedeutet in diesem Sinne lokale Strukturen zu zerschlagen, damit eine Organisation global effektiv funktionieren kann.

Ein weiteres Problem stellt die Generationsfrage dar. Entweder muss der Unterschied zwischen Generation Y und Digital Natives überbrückt werden, um gegenseitige Lernprozesse zu ermöglichen, oder Unternehmen entscheiden sich, die Generationen voneinander zu trennen um die Kompetenzen nutzen zu können.

Fazit: Digitale Teams als Chance verstehen

Das Zusammenarbeiten in virtuellen Teams kann mit großen Anstrengungen verbunden sein. Solch ein Team sieht sich mit neuen Problemen und Herausforderungen konfrontiert. Seien es räumliche und zeitliche Differenz, Reibungen, die durch das Aufeinandertreffen verschiedenster Kulturen entstehen oder gescheiterte Kommunikation im digitalen Raum. Die Fähigkeit diese Fehler zu beseitigen, ist in der heutigen globalen Welt zu einem Muss geworden. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter schulen, damit sie in digitalen, internationalen Teams funktionieren und bestmögliche Leistungen erzielen können.

Dieser Artikel dokumentiert ein Ergebnis bzw. einen Lerninhalt des digital work Seminars.

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